Der Tempel Pura Ulun Danu (in manchen Veröffentlichungen auch Ulun Danau) im Bratansee ist einer der kleinsten, gleichzeitig aber einer der interessantesten und meist einer der am schlechtesten beleuchteten, weil er zwischen zwei Vulkanen liegt und die Spitze des benachbarten 2096 m hohen Vulkans Gunung Catur fast immer in den Wolken liegt. Ich hatte hier noch nie richtig Sonne zum Fotografieren. Von Denpasar, der Hauptstadt Balis, sind es grob gerechnet 50 km zum Bratansee. Jeder, der Bali kennt, wird bestätigen, dass dort 50 km nicht gleich 50 km sind. Mit dem Auto 

vielleicht, welches man mit Fahrer an jeder Ecke für 500 000 - 700 000 Rupia pro Tag und ohne km-Begrenzung mieten kann und in dem man hinten drin lümmelt. So kann man es also schon mal machen, aber das echte Bali wird man da nicht tiefgründig kennen lernen. Der Fahrer kennt es ja schon und hat ganz andere Vorstellungen, was wichtig erscheint. Z.B. hätte er gern das eine oder andere Geschäft auf einer Kaffee- oder

Teeplantage vermittelt. Beliebt waren und sind aber auch Läden für Silber, Holzschnitzerzeugnisse, Bilder oder Steinmetzkunst, in die man mindestens auf der Rückfahrt geführt wird. Nun muss man ja sagen, dass die balinesischen Künstler wirklich was können. Das ist keine Frage, aber ich möchte eben dann was kaufen, wenn mir danach ist und mir was gefällt und nicht, wenn mich jemand nötigt. Nichts anderes ist das ja, wenn auch sehr

freundlich `rübergebracht. Die Erfahrungen waren mit manchen Typen also nicht die Besten, so dass wir uns das nicht mehr antun, außer, wenn wir wirklich mal Nachts irgendwo hin fahren. Zum Sonnenaufgang am Batur zum Beispiel. Anfangs mieteten wir ein kleines Moped. Das hat sich nicht bewährt. Nicht, dass die Geschwindigkeit nicht gereicht hätte, man kommt ohnehin im Durchschnitt nur mit 20-30 km/h vorwärts. Aber wir sind nun nicht mehr die

Jüngsten, deshalb ist ein etwas größeres Motorrad für den Rücken besser. So kamen wir also in den letzten Jahren ziemlich herum, wobei wir in erster Linie den Tempelfesten "hinterher" fuhren. Der Wasserstand in diesem See, der einen Vulkankrater ( Caldera ) ausfüllt, schwankt und liegt zuweilen 1m niedriger, so wie man das auf den Bildern sehen kann. Bei hohem Wasserstand bedienen sich die Gläubigen zum Erreichen des "wasserseitigen"

Tempelteiles eines Bootes, welches sie als Brücke nutzen. Ansonsten ist das eine sehr romantische Ecke der Insel mit sehr freundlichen Leuten. Man hat mehr davon, wenn man am frühen Morgen oder am späten Nachmittag dort aufkreuzt. Wenn man kurz vor dem Bratansee durch eine Art "Eingangstor" kommt, wird man eine Polizeistelle vorfinden. Die erweckt den Eindruck, als ob man eine Durchfahrtsgebühr zahlen müsste. Es hat sich bewährt, den

Leuten einfach mal Guten Tag zu sagen, da kann man dann ungehindert durchfahren. Es gibt gerade auf dem Weg zum Batur und anderen bevorzugten Aussichtsstellen einige merkwürdige private "Mautstellen", die alle illegal sind aber ob ihrer Polizeiuniform absolut glaubwürdig erscheinen.