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  Von Dresden nach Singapur  
     
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Viele Wege führen nach Indonesien. Der schnellste führt nach aller Erfahrung über Singapur. Indonesien, das uns bis vor ein paar Jahren ziemlich unbekannte Land, war eine Region, die im Geographieunterricht der DDR nicht vorkam und das war wohl beabsichtigt. Bloß keine Begehrlichkeiten wecken und wenn es denn schon nicht zu verhindern war, wurden in solchen Ländern die Müllkippen vorgeführt. Die gibt es bei uns zwar auch, aber eben nicht bewohnt. Man kann es verdrängen, aber man begibt sich nicht nur in eine heile Urlaubswelt. 

 
 
 
   
 
 
 

Das prägte und man hatte dann kein Bedürfnis, dahin zu wollen und fühlte sich bei dreizehn Grad Wassertemperatur in der Ostsee wohl. Man redete sich ein, DAS ist es, vor allem wenn die Flugpausen der elend lauten, tief fliegenden Militärdüsenjets, die wohl potentielle Republikflüchtlinge über die Ostsee nach Schweden aufspüren sollten, über den Stränden von Usedom bisschen länger waren. Die auf zwanzig Grad aufgeheizte Luft über dem Strand flimmerte, dass man glaubte, Schwedens Umrisse sehen zu können. Die Ostsee, wer hätte das gedacht, ist aber heute wieder ein schönes Ziel und das hat ja auch niemand wirklich bestritten ... :-) Aber - und da haben die realsozialistischen Reisewunschunterdrücker nicht aufgepasst - es gab in Indonesien einen Typen, der so bekannt und für die Menschheitsentwicklung so wichtig war, dass selbst die Strategen, die jegliches Leben um die DDR herum am liebsten totgeschwiegen hätten, an ihm nicht vorbei kamen. Ein Wesen zwischen Affe und Mensch. Der Pithecantropus Erectus. Der Javamensch. Wir haben einen gesehen. Nackt. In Zentraljava lief er über die Straße...

 
     
 

Unbeabsichtigt hat das DDR-Fernsehen mit der ab Mitte der 60er Jahre ausgestrahlten, sehr beeindruckenden Fernsehreihe "Der gefilmte Brehm" vom damaligen Dresdner Zoodirektor Prof. Ullrich scheinbar einen Reisewunsch zu dem Platz erzeugt, an dem dieser frühe Mensch gelebt haben soll. Java hatte auch eine Bedeutung bekommen, als wir als Stifte in der 3. Klasse in den Resten eines Kolonialwarenladens (!) eine - original verschlossene (!), hölzerne Riesenkiste mit buntem Deckelbild und dicken Zigarren drin gefunden haben und... so etwas vergisst man nicht. Das konnte nur ein interessantes Land sein, lag aber Lichtjahre außerhalb jeder Vorstellung. Singapur Airlines machte dann 1997 eine Aktion zum 50-jährigen Bestehen. Man konnte für 1000 DM in die tropische Sonne fliegen. 

 
     
 

Der Preis hat sich bis heute wenigstens verdreifacht, da wird man aber auch erst mal hungern :-). So wurden die Weichen auf Asien gestellt. Über den europäischen Sommer 2006 konnte man nicht klagen und über die Sommer davor auch nicht. Da war es sinnvoll, die Reisen in Richtung Jahresende zu verschieben, um der Kälte in Deutschland zu entfliehen. Das Ergebnis war, dass man in Deutschland zum 

 
     
 

Jahresende 2006 zunehmend im Biergarten saß. Der Wetterbericht sprach von einer Erwärmung auf über 10 Grad für die 2. Dezemberwoche. Das Einchecken macht man am besten am Vorabend und man hat mindestens nachgeschaut, ob der Reisepass noch 6 Monate über das Rückreisedatum gültig ist. Zu empfehlen ist es, eine Kopie des Reisepasses und der Rückflugtickets zu machen. Ich möchte mir nicht vorstellen, dort unten einen Passersatz beschaffen zu müssen. Foto vom 04.12.2006

 
     
 

Mit bisschen Glück und wenn man sich kümmerte, bekam man Plätze in den Reihen 62-67 am Fenster in der B 747 -  Economy-Class. Eine hübsche Umschreibung für die Sesselchen. Es sind aber welche von den besseren Sitzen in einer B 747-400  der Singapur Airlines, weil es nur zwei nebeneinander sind. 

 
     
     
     
 

Es  w a r e n  welche von den besseren Sitzen, muss man aus der Sicht des Jahres 2014 ergänzen, denn SINGAPUR AIRLINES hat - man glaubt es kaum - seit 2012 keine einzige B 747 mehr. So wird es also keine weiteren Fotos eines Jumbos der SIA mehr geben. Das obere Bild entstand am 26.12.2008 in Frankfurt / Main. 

Am 27.12.2009 war dann das nächste Foto gleich ein ziemlich berühmter Zug, der Eastern & Oriental Express im heute auch nicht mehr genutzten
Bahnhof Singapur Bukit Timah.

Na, jedenfalls hielt man die 12 Stunden nach Singapur auf den o.g. Sitzen gut aus. Der Wetterbericht für Bali sagte für die nächsten Tage die üblichen 28 bis 31 Grad an. Da im Dezember die Regenzeit beginnt, liegt die Niederschlagswahrscheinlichkeit bei 10-30  Prozent. 

 
 
 
   
 
 
 

In 40 - 50 min Flugzeit ist man von Dresden aus in Frankfurt am Main. Es gibt i.A. günstige Anschlussflüge. Das lohnt sich, selbst wenn man eine Bahnfahrkarte im Rahmen von Rail & Fly bekommt. Wir halten aus Gründen der Stressvermeidung mindestens 3 Stunden Übergangszeit in Frankfurt für notwendig, denn wenn der Flieger weg ist, ist er weg. Wenn man sich im Frankfurter Flughafen nicht auskennt, braucht man Zeit zur Orientierung. Im Vergleich mit einigen großen asiatischen Flughäfen ist Frankfurt der sich dem Fluggast am unübersichtlichsten und auch am unfreundlichsten darstellende Flughafen mit den absolut längsten Fußwegen und den meisten Interimslösungen und das schon seit Jahren. Von Anfang an bevorzugten wir die Flüge SQ 25 und SQ 26 der Singapur Airlines, eine empfehlenswerte Fluggesellschaft aus dem Stadtstaat an der asiatischen Südspitze. Man ist eine so genannte Star Allianz mit anderen Gesellschaften eingegangen, u.a. mit Lufthansa und bietet Code-Sharing - Flüge an, d.h. die Fluggäste der einen Gesellschaft fliegen u. U. in der Maschine des Allianz-Partners. Man erkennt es an den Flugnummern, welche Gesellschaft das Fluggerät stellt. In unserem Fall war es seit Jahren eine Boeing 747-400, von Singapur Airlines als MEGATOP bezeichnet. 

Seit 2012 setzt man den A 380 für diese Flugnummern ein. Guten Service und angenehmes Reisen kann man auch mit Thai Airways, Malaysia Airlines oder Cathay Pacific - und sicher auch noch einigen anderen Gesellschaften - erleben. Die Flugzeit nach Singapur beträgt je nach Wetter, Wind und Route mit einer B 747 zwischen 11 Stunden 30 

 

Minuten und 12 Stunden 15 Minuten. Dieses Mal sollten es 11:42 sein.

     
 

Das Videoprogramm im Kanal 98 zeigt die Flugdaten. Die Flugroute kann man auf dem Bildschirmfoto sehen. Heute sieht das noch besser aus.

 

Aus der Hoffnung, schon im A 380 sitzen zu können, wurde 2006 noch nichts. Aus der Sicht des Jahres 2016, da man bei SIA nun nur noch mit dem A 380 fliegen kann, möchte ich doch am liebsten die 747 wieder haben. Keine Zweierreihen mehr ... extreme Kühlschrankplätze ... Das Unterhaltungsprogramm Krisworld, mit Bildschirm am Platz hat - bei anderen Gesellschaften durchaus 

nicht selbstverständlich - enthält ein vielfältiges Angebot im Video-Audio  und - wen das interessiert - auch im Videospielbereich.

     
 

Eine gute Bordversorgung lässt kaum Wünsche offen. Neuerdings bekommt man sogar den berühmten Singapore-Sling im Flugzeug. Nicht schlecht, das Zeug ...Wenn man während des Fluges nicht nur im Sesselchen hängt, sondern sich mal die Beine vertritt, übersteht man den Flug gut. Nicht umsonst gibt es `ne Decke und Socken. Die haben bei den zeitweise niedrigen Temperaturen in der Kabine durchaus Sinn. Wer während des Fluges ungestört schlafen möchte, bekommt einen Aufkleber von den hübschen Stewardessen ( Stewarts gibt es auch ) und hat dann seine Ruhe. Flüge bei Tag sind für geografisch Interessierte interessant, wenn man freie Sicht hat. Auf dem Foto sind die südlichen Karpaten in Rumänien aus 12 km Höhe zu sehen.

 
     
 

Durch nicht immer ganz saubere Scheiben sowie die Verzerrung durch das Fotografieren schräg nach unten sind die Bilder freilich nicht optimal, aber es reizt. Da man dem nächsten Tag entgegen fliegt, wird es schnell dunkel und im Flugzeug geht für paar Stunden das Licht aus. Da könnte man bisschen ruhen, so dass man vom Überflug z.B. des Hochlandes im Iran und dem nordindischen Flachland nichts mitbekommt.

 
     
 

Die letzten Stunden vergehen schnell, denn es gibt Frühstück, was eigentlich wieder ein Mittagessen ist. Derweil fliegt die Maschine vielleicht gerade in Höhe der thailändischen Ferieninsel Phuket über eine Gegend, die vom Tsunami 2004 hart getroffen wurde. Ab hier wird die Flugzeit noch ca. 1,5 Stunden betragen. Es empfiehlt sich spätestens jetzt, die Immigration-Card (Einreiseunterlagen) für Singapur auszufüllen, die man braucht, wenn man in Singapur bleibt. 

 
     

 

Nach Ankunft wird man einen in jeder Beziehung freundlichen, übersichtlichen und hervorragend ausgeschilderten Flughafen vorfinden, auf dem Service, schnelle Abfertigung und Sauberkeit ganz groß geschrieben werden. Nach Absolvierung der Einreiseformalitäten wird man sein Gepäck in Rekordzeit erhalten und kann sich wahlweise zur Metro, die hier M (ass) R (apid) T (ransit) heißt und eine Linie - mit einem Mal umsteigen - direkt ins Zentrum hat, begeben oder ein Taxi nehmen. Da muss man bisschen aufpassen, denn wie im Bild unten zu sehen, warten rechts auf 

 
     

 

dem Weg zum Ausgang schon diverse Edel-Limousinenservices, um ihre Dienste anzubieten. Man kann den halben Fahrpreis sparen, wenn man paar Meter weiter geht und ein normales Taxi in die Stadt nimmt. Die Preise pendeln z.B. tagsüber zwischen 15 und 19 S$ für den Weg zu einem Hotel im 

Zentrum, zum Beispiel am Clark Quay. Im Dezember 2006 war ein Singapur-Dollar etwa 50 Eurocent. An dem Umtauschkurs hat sich schon seit Jahren nichts geändert. Der Preis hängt natürlich vom Weg ab und es ist immer von Vorteil, wenn man auf die mit Sicherheit vom Taxifahrer kommende Frage, wie oft man schon in der Stadt war, einen mehrfachen Aufenthalt angibt. 

Am besten ist es natürlich, wenn das auch noch stimmt und man die Örtlichkeit bisschen kennt. Das verkürzt die Fahrstrecke zum Hotel unter Umständen oder verlängert sie nicht auf wundersame Weise. Das soll nicht heißen, dass man den singapurianischen Taxifahrern nicht vertrauen kann. 

Die 20 km lange MRT - Fahrt kostet höchstens 3 S$, also ungefähr 1,50 €. Dauert mit ca. 45 min inklusive Umsteigen etwas länger.

 
     
 

Wenn man mit dem Taxi in die Stadt fährt, wird man vielleicht von diesem freundlichen Herrn eingewiesen. Man kann sicher sein, dass keine 3 min vergehen. Es gibt ungefähr 22 000 Taxis. Das klappt. Aber gnadenlos unterkühlt sind die, was zum Problem werden kann.
Wenn man schon in der Gegend ist, sollte man ein paar Tage in Singapur bleiben. Die Stadt bietet mehr Entdeckenswertes, als es die Stadtrundfahrt erwarten lässt. Eine Woche ist nicht zuviel.
Ich nehme mir ja auch gern mal die Zeit, zum
Bahnhof Singapore Railway Station an der Keppel-Road zu gehen, der heute nicht mehr als solcher dient. Der Bahnhof ist ja meist Spiegelbild der Stadt. In Singapur stimmt das eher nicht, aber das ist ja reizvoll. Viele Reisende fliegen auch gleich weiter. Zum Beispiel nach Bali.

 
 
 
   
 
 
   text und fotos   © hans-peter waack    letzte bearbeitung 03.2014 home