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Von Chau Doc an die kambodschanische Grenze |
Der 5. Reisetag fing genauso romantisch an, wie der 4. aufgehört hat. Im Gegensatz zu uns waren die Leute am und auf dem Fluss schon lange putzmunter und gingen ihren Verrichtungen, natürlich auf Booten, nach. Zum Erlebnis Sonnenaufgang hatte es nicht gereicht. Der Wein vom Vorabend ... Es war trotzdem wunderbar, frühmorgens einfach so an der Reeling zu stehen und das Treiben am Fluss zu beobachten. |
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Wir sind jetzt mitten im Mekong-Delta und nach Kambodscha ist es nicht mehr weit. Schon von Weitem konnten wir wieder schwimmende Marktaktivitäten beobachten. Man könnte stundenlang zusehen. Mit kleinen Booten gelangten wir nach Chau Doc, etwa 250 km westlich von Ho-Chi-Minh-Stadt. |
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Seit 2000 kann man von hier aus, wenn man möchte, mit Schnellbooten in die kambodschanische Hauptstadt Phnom Penh reisen. Wir wollten das nicht und fuhren später mit dem langsamen "Kolonialschiff" weiter. |
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Zunächst stand aber der Besuch des Sam-Berges auf dem Programm. Ein heiliger Berg, der über 2 Millionen Gläubige jährlich anzieht. Es ist ein Naturwunder, mitten im Delta, flach wie ein Brett, liegt ein 230 m hohen Berg einfach so da. Damit nicht genug, er soll auch noch aussehen, wie ein Taschenkrebs. Aber wie kann ein Berg wie ein Taschenkrebs aussehen ? Man braucht einige Phantasie um sich das im Bild vorzustellen. |
Zunächst statteten wir jedoch den außerhalb liegenden Tempeln Tay An und Mieu Xu Than einen Besuch ab. Es ist natürlich auch in der Umgebung der Tempel interessant.
Da kam zum Beispiel dieser originelle Eisverkäufer mit dem Fahrrad daher. |
Auf Zuruf hielt er an um von einem Wassereisblock aus einer Holzkiste auf dem Gepäckträger Eissplitter abzuschaben. Sodann griff er in seine am Lenker angebrachte Flaschenbatterie und goss seine farbenfrohen bunten Säfte darüber. Was wird das wohl gewesen sein ? Er hatte jedenfalls seine Abnehmer. Ich hätte es zu gerne probiert, aber man kann es nicht kochen oder schälen, also Finger weg. Zeit zum Fragen war nicht, denn mit kleinen Bussen ging es auf den Taschenkrebs. Die Bilder geben den Eindruck nur schwer wieder. |
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Die Mittagshitze hatte inzwischen wieder fast unerträgliche Ausmaße angenommen und so war die Rückfahrt zum Schiff mit Bus und kleinem, aber recht flinken Boot doch willkommen. Während auf die Touris ein Buffet wartete, mussten sich diese Fischer selbst was fangen. Nachdenklich wird man in Asien immer wieder. Das Schiff war noch da und schon während des Mittagessens nahm |
es mit voller Fahrt Kurs auf Kambodscha. In den nächsten 3 Stunden bis zur Grenze wurde es auf dem Mekong immer ruhiger und die Anzahl der Fischerboote nahm auffallend ab. Das Schiffsradar funktionierte aber im wesentlichen gut - wie uns der Kapitän beim Besuch der Brücke bestätigte - denn nur einmal blieb das Schiff auf einer Sandbank stecken. Scheint nichts Ungewöhnliches zu sein, denn es konnte sich während eines höchst interessanten Wendemanövers nach einigen Drehungen mit dem Heck selbst befreien. |
Zeit für ein Bier. Es gab immerhin 2 Sorten. Angkor Beer für 3 US $ und eine einheimische Sorte für 2 US $. Das muss wohl auf vietnamesisch oder burmesisch bababa heißen. Auf den Büchsen stand jedenfalls 333. |
Der Mekong führte gerade Hochwasser. Das Überschwemmungsgebiet war bald nicht mehr zu überschauen und so war auch der eigentliche Flusslauf nicht mehr zu erkennen. Das Schiff durchfuhr an diesem Nachmittag eine immer eigenartiger und einsamer werdende Flusslandschaft. Nach Passieren der letzten Tankstelle vor der Grenze, war dort ein Aufenthalt zwecks Grenzkontrolle vorgesehen. Während ab und zu Boote zum Schiff kamen und wichtige Grenzbeamte hin - und her transportiert wurden, hörten wir auf dem Sonnendeck Märchen aus Indochina. |
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Mancher mag lächeln. Es passte aber irgendwie alles. Angela fotografierte eine Art Unterseeboot. Unglaublich, kein cm verschenkt. So näherten wir uns der Grenze zu Kambodscha. Rechts vom Schlagbaum fängt Kambodscha an. Das Land, in dem nicht nur ein großer Fluß seine Fließrichtung regelmäßig umkehrt sondern auch die als 8. Weltwunder bezeichnete Tempelstadt Angkor zu bewundern ist. |
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Wir hatten ja keine Vorstellung. Zunächst aber 5 Stunden Grenzkontrolle. Jeder einzeln, die offiziellen Gesichter starr wie an der DDR-Grenze. Dann, auf dem Weg nach Phnom Penh, eine gespenstische Szenerie. Am Ufer kaum noch Licht und die Nacht völlig geräuschlos. Und wer hätte das jemals gedacht, kann man es am besten mit dem Zustand im Jahre 2023 in der BRD vergleichen. Auch kaum noch Licht abends in den Häusern und - jedenfalls auf dem Land - gefühlte Totenstille. |
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In Kambodscha wurde die Stille in eigenartiger Weise ab und zu von Gesängen aus Moscheen unterbrochen. Was erwartete uns in diesem Land am Mekong ? Hier steht es... |
rundreise vietnam kambodscha thailand 4.tag 10.10.04 | |||
text und fotos © 2003 - 2023 hans-peter waack seegebiet mansfelder land - letzte bearbeitung 01/2023 | home | ||