Wären wir allein gereist, hätten wir das Nationalmuseum wohl nicht besucht. Den Palast der Wiedervereinigung auch nicht. Oben der große Saal. Das Gebäude ist weder von der Architektur noch von der Ausstattung was Besonderes und ein Palast ist es schon gar nicht. Es war klar, dass die durch Nordvietnam diktierte Geschichte breiten Raum einnimmt. |
Es war aber insofern interessant, da die Geschichte weit zurück beleuchtet wurde. Obwohl man es nicht wünscht, gelang ein Foto von Rekruten, die übereifrig Büchlein voll schrieben. Man sollte den Gastgebern Achtung entgegenbringen und das Besichtigungsangebot akzeptieren. Man hört, dass Ho Chi Minh jeglichen Personenkult abgelehnt hat. Umso mehr wird er betrieben. |
Das treibt kuriose Blüten. Zum Beispiel im Fernsehen. Es gibt einen Fernsehkanal, der pausenlos diesen Zirkus sendet. Die mehr als gequält auftretenden und offensichtlich des Singens völlig unkundigen Leute gaben sich Mühe, Lobgesänge unter dem Porträt von Onkel Ho, wie er in ( Nord -) Vietnam genannt wird, zu veranstalten aber "hoch dekorierte" Menschen sind nicht automatisch gute Sänger. Heute lächeln wir darüber ... Hoffentlich vergeht uns das Lächeln nicht. Wenn das hier in der BRD so weitergeht, werden wir wohl bald nur noch Lobesgesänge auf den "Großen Bruder" im TV hören... |
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In der DDR hat sowas seinerzeit auch keinen interessiert. Wie mögen das die Südvietnamesen sehen, die den Sozialismus aufgesetzt bekamen ? Die seinerzeitige Fluchtwelle ab 1975 der als Boatpeople bekannt gewordenen Flüchtlinge ins Ausland sagt einiges. Nach dem Abzug der Amerikaner und dem nordvietnamesischen Einmarsch in Saigon bzw. in Südvietnam ging man überhaupt nicht fein mit den zurückgebliebenen ehemaligen Feinden um. |
Man verdrängt das und findet sich ab. Das geht nur im rätselhaften Asien. Bei solchen Reisen ist es üblich, Werkstätten mit angeschlossenen Läden zu besuchen, ob das einem gefällt oder nicht. Natürlich sollen die Touristen kaufen, denn die Reiseleiter müssen auch ihre Brötchen bezahlen. |
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Jedoch soll man sich nicht überrumpeln lassen. Wer Interesse hat, kann sich einen Eindruck vom typischen Kunsthandwerk verschaffen. Was es da zu sehen gibt, ist interessant und oft verblüffend. Es gab einen Einblick in den komplizierten und zeitaufwendigen ( ich schreibe das weiter mit e ) Herstellungsprozess echter Lackmalerei. Es wurde auch gezeigt, wie ein Bild aus zerhackten Eierschalen entsteht. |
Wir versuchen,
ein typisches Stück
mitzubringen und wurden wir bei einem Bild nach kurzem Handel einig. Nach
aller Erfahrung kann man in solchen Läden sicher sein, Qualität zu
erhalten. In Shops irgendwo in der Stadt gab es die gleichen Motive für
den zehnten Teil des Preises aber sieht man genau hin, wird der
Unterschied deutlich. |
Wir wissen
nicht, ob diese Rad fahrende Badelatschenverkäuferin ein Geschäft
gemacht hat. |
Wie man auf www.bahnmotive.de sehen kann, drängt es mich in fremden Ländern auch zum Bahnhof. Der war in Saigon verschlossen. Viel war auf dem Hauptbahnhof von Saigon gerade nicht los. Das wird auch diese freundlichen Leute am Gepäckwagen gefreut haben und den coolen Weichensteller, der nichts zu tun hatte. Die Chefin auf dem Bahnsteig gab die Erlaubnis, 10 min (!) fotografieren zu dürfen und 10 Minuten haben wirklich gereicht, da kein Zug abfuhr. |
Eine vor dem Bahnhof aufgestellte Dampflok des Typs Mikado ist französischen Ursprungs. Fotografischer Abschluss des 2.Tages in Saigon obwohl mir die Lok unter Dampf lieber gewesen wäre. |
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Aber da waren wir 15 Jahre zu spät. Am 3.Tag ging es in Richtung Mekong. Unterwegs blieb es interessant. Folgen Sie mir hier ... |
rundreise vietnam kambodscha thailand 2.tag 08.10.04 | |||
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